Resident*innen 2024

Meghna Bhardwaj 

Meghna Bhardwaj ist eine Tänzerin und Wissenschaftlerin, ursprünglich aus Neu-Delhi. Ihre Praxis erstreckt sich über Choreografie, Performance, Text und Installation. Sie war als Choreografin-in-Residence bei K3 Tanzplan, Kampnagel; The Esplanade, Singapur; Dance Nucleus, Singapur; Attakalari, Bangalore; Gati Summer Dance Residency, Delhi; Marameo, Berlin; KCDC, Israel; ADF (WDA), China; und Taipedia Festival, Taiwan. Ihre Arbeiten wurden unter anderem beim Tanzhochdrei Festival, Kampnagel, India Week, Hamburg, 4Bid Gallery Amsterdam, In-Motion Chicago Dance Film Festival, March Dance Chennai, Attakkalari Biennale Bangalore, Dance Round Table 2018 Taiwan und Dance Bridges Festival, Kolkata, gezeigt. Sie hat einen Doktortitel in Performance Studies von der JNU, Indien, erworben und an verschiedenen Universitäten in den Bereichen Tanz und Theater in Indien gelehrt. 

Seit 2021 entwickelt Meghna ihre künstlerische Forschung mit dem Titel „Yarning“, die darauf abzielt, Verbindungen zwischen Strick- und Häkelpraktiken und dem performativen Körper herzustellen. Im Kunsthaus plant sie, über Frauen und ihre Beziehung zu Grenzen nachzudenken, wobei sie das Garn/Stricken als Metapher für Schwellen in den Vordergrund stellt. 


Bild: ©Alecia Neo 

Dženny Samardžić und Shams Kassab
Dženny Samardžić und Shams Kassab werden während ihrer Residenz im Kunsthaus Helleweg die verborgenen Geschichten und Erinnerungen des Hauses erforschen. Sie widmen sich der Frage, wie man eigentlich ein Haus interviewt und welche Spuren, Erzählungen und Atmosphären in den Wänden und Objekten schlummern. Inspiriert von den Ästhetiken und Methoden der Geisterjagd – von elektromagnetischen Messungen bis hin zu Séancen – werden sie das Kunsthaus Helleweg auf sein „Haunted Potenzial“ untersuchen. 

Dženny Samardžić (Sie/ihr) ist freischaffende Theaterpädagogin, Theatermacherin, Sozialarbeiterin und Illustratorin (@minzmische). In ihrer künstlerischen Praxis setzt sie sich mit den Schnittstellen von Raum, Identität und Gemeinschaft auseinander. Ihr kreativer Ansatz ist interdisziplinär und verbindet soziale Themen mit künstlerischen Ausdrucksformen. Sie arbeitet sowohl in kollektiven Kontexten als auch in Einzelprojekten und kollaboriert regelmäßig mit anderen Künstler*innen und Institutionen. Als Teil von Festivals und Ausstellungsformaten agiert sie als Vermittlerin zwischen Kunst und Öffentlichkeit. 
Shams Kassab ist Performance Artist, Videokünstler, Szenische Forscherin und Sozialarbeiter. Sie arbeitet multimedial und macht die künstlerische Präsentationsform abhängig von Forschungsfrage und Idee. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich zurzeit mit sozialen Identitäten und ihren politischen und ästhetischen Dimensionen und Widersprüchen. Ihre letzte Performance „im not dancing, what you´re reading“ (2024) mit Shay Alias behandelte sowohl die westliche Exotisierung von „Alaraks Albaldy“ (den sogenannten Bellydance) als auch ihre genderbezogene Dimension. 
Beide haben sich in ihrem Masterstudium der Szenischen Forschung in Bochum kennengelernt. Gemeinsam bringen sie unterschiedliche Perspektiven und Methoden ein, um die versteckten Geschichten des Kunsthaus Helleweg ans Licht zu bringen und künstlerisch zu verarbeiten. 

Aisha Samat 

Aisha Samat ist freischaffende Künstlerin, die kürzlich nach Berlin gezogen ist. Sie wuchs in Naarm/Melbourne, Australien, auf und absolvierte 2017 die Victorian College of the Arts Secondary School. 2021 schloss sie ihr Studium an der Western Australian Academy of Performing Arts mit einem Bachelor of Arts in Tanz (Honours) ab. Im Jahr 2019 verbrachte sie ein Semester im Ausland am SUNY Purchase College, New York, wo sie mit Leah Ives, einem Mitglied der Trisha Brown Company, an einer Neuinszenierung von Set and Reset arbeitete.

Nach ihrem Abschluss war Aisha in Boorlo/Perth ansässig. Zu den Höhepunkten ihrer Arbeit gehören die Entwicklung eines Werks mit dem Titel The Flowers Wilt für das Kickstart Festival Kiss Club Event 2022 sowie die Entwicklung einer improvisierten Performance in Hidden Movements, betreut von Bernadette Lewis.

Ihr Projekt zielt darauf ab, die Idee des „Bewohnens von Räumen, die nicht meine sind“, zu erforschen. Basierend auf ihren jüngsten Erfahrungen interessiert sie sich dafür, wie Menschen sich in ein neues Leben einfinden, in dem Kultur, Sprache, Menschen und ihr Zuhause völlig anders sind. Passen wir unsere Umgebung an, um sie vertrauter und komfortabler zu machen? Oder verändert der Ort uns? 

 Vera Moré 

Vera Moré ist Performerin, Theatermacherin und Sprecherin und lebt in Berlin. In ihrer Praxis ((Solo-)Performances, Installationen, Musik) ist die Stimme als Material und Geschichtenträgerin immer zentral. In der Residenz im Kunsthaus Helleweg wirft sie einen queerfeministischen Blick auf die Potentiale von KI und Stimmbearbeitung und sucht nach Verknüpfungen zu den Themen Intimität, Authentizität und Autor*innenschaft. Sie will ihre Stimme aufnehmen und klonen, Gespräche führen, Geschichten und intime Sprachnachrichten sammeln, einen Soundtrack erarbeiten und ihn in einem Lectureperformanceformat präsentieren.

Vera hat Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis in Hildesheim, Theatre Studies in Amsterdam und Kultur- und Medienmanagement in Berlin studiert. Seit 2020 arbeitet sie mit ihrem Theater-performancekollektiv Blomen/Moré/Reiniger zusammen; sie produzieren in Berlin und Niedersachsen und zeigten ihre Arbeiten u.a. beim Performing Arts Festival in Berlin und dem BEST OFF in Hannover.
2021 produzierte sie als vera.mo zusammen mit swcct den Track „Introvert Dreams“ und veröffentlichte ihn mit swcct und rando auf der EP „Mutual“.